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Ratgeber Blaseninkontinenz

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Blaseninkontinenz
Diagnose von Blaseninkontinenz

Zur Diagnose von Blaseninkontinenz muss man zunächst den richtigen Arzt auswählen. Es kommen Urologen, Gynäkologen, Neurologen oder Ärzte für Geriatrie infrage. Beim Arzt wird ein Gespräch erfolgen, um die genaue Symptomatik zu erfassen. Z. B. ist relevant, ob der Urin in Tropfen oder in einem Schwall austritt und zu welchem Zeitpunkt. Die körperliche Untersuchung erstreckt sich meist auf die äußerlichen Genitalien und den Enddarm. So kann man z. B. Fisteln entdecken. Mit einem Miktionsprotokoll erfasst man die Trink- und Harnmenge in zwei bis drei Tagen. Ferner kann eine Restharnmessung, eine Urinprobe, Ultraschall, eine Spiegelung der Blase und der Harnröhre oder eine Blasendruckmessung erfolgen.

Diagnose von Blaseninkontinenz

Da es viele verschiedene Formen von Blaseninkontinenz gibt, muss im Rahmen der Diagnose schrittweise die tatsächliche Ursache aufgedeckt werden. Hierfür muss man zunächst den richtigen Arzt für sich finden.

Der richtige Arzt für die Blaseninkontinenz

Blaseninkontinenz ist nicht nur unangenehm, sondern entsteht auch durch eine Erkrankung. Daher ist es wichtig, einen Arzt zurate zu ziehen. Es kommen zur Diagnose der Blaseninkontinenz verschiedene medizinische Fachrichtungen infrage. Zu diesen Fachrichtungen gehören:

  • Urologie (Krankheiten der Nieren, Harnleiter, Harnblase, Harnröhre und Prostata)
  • Gynäkologie (Frauenheilkunde)
  • Neurologie (Krankheiten des Nervensystems)
  • Geriatrie (altersbedingte Krankheiten)

Das Patientengespräch zur Diagnose von Blaseninkontinenz

Zunächst wird der behandelnde Arzt zur Diagnose der Blaseninkontinenz ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten führen. Er wird die genauen Symptome erfragen, z. B. ob der Urin tröpfelt oder schwallartig austritt, ob dies oft der Fall ist oder eher selten. Der Umfang und der Zeitpunkt des Harnverlusts sind relevant. Auch bisherige Erkrankungen oder Begleiterkrankungen, die mit der Blaseninkontinenz in Zusammenhang stehen können, sind für die Diagnose wichtig.

Körperliche Untersuchung bei Blaseninkontinenz

Im Rahmen der körperlichen Untersuchung bei Blaseninkontinenz werden in der Regel die äußeren Genitalien und der Enddarm untersucht. So kann der Verdacht auf Fisteln (Verbindungskanäle, z. B. zwischen Blase und Darm) erhärtet werden. Auch kann die Anspannung der Schließmuskeln getestet, die Funktion der Nerven geprüft oder eine vergrößerte Prostata festgestellt werden. Frauen sollten mit einer vaginalen Untersuchung prüfen lassen, ob Blase, Gebärmutter oder Enddarm gesenkt sind.

Das Miktionsprotokoll

Zur Diagnose der Blaseninkontinenz kann ein Miktionsprotokoll angefertigt werden (Miktion bedeutet Wasserlassen). In einem solchen Trink- und Blasentagebuch hält man zwei bis drei Tage lang fest, wann und wie viel man getrunken und Wasser gelassen hat. Auch die Zahl der Vorlagen wird eventuell vermerkt.

Weitere Verfahren zur Diagnose von Blaseninkontinenz

Zur Diagnose von Blaseninkontinenz ist es manchmal erforderlich, den Zustand von Nieren und Blase mit einem Ultraschall (Sonografie) anzuschauen und eine Harnprobe im Labor zu untersuchen. Auch kann man den nach dem Wasserlassen in der Blase verbliebenen Harnrest messen, ebenso die Stärke des Urinstrahls. Eine Blasendruckmessung kann hilfreich sein. Zu diesem Zweck wird ein dünner Schlauch in die Blase eingeführt und über diesen Schlauch der Druck bei steigender Blasenfüllung und währen des Urinierens gemessen.

Eine Spiegelung der Harnröhre und Blase gibt weitere Einblicke in diese Körperregion, z. B. in die Schließmuskeln und die Weite der Harnröhre. Röntgenaufnahmen mit Kontrastmittel lassen eine Blasensenkung erkennen.

Fedor Singer

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Es gibt verschiedene Hilfsmittel, die bei einer Blaseninkontinenz dem Betroffenen Abhilfe verschaffen können. In der Regel geht es darum, den Harn aufzufangen und geruchsbindend zu speichern. Ein Blasenkatheter, wie er oft in Pflegeheimen zum Einsatz kommt, braucht kompetente Pflege und regelmäßige Wechsel. Körpernahe Hilfsmittel sollten bestimmten Kriterien entsprechen. Vor allem sollten sie zwar so groß wie nötig, aber so klein wie möglich sein. Sie müssen viel Harn aufnehmen können und dabei den Geruch binden. Eine anatomische Form ist vorteilhaft. Manche Männer benutzen ein Kondomurinal, das zu einem Beutel am Bett oder Bein führt. Vorlagen gibt es in verschiedenen Saugstärken und speziell für Männer und Frauen.

Der Begriff Blaseninkontinenz bezeichnet den Verlust der Fähigkeit, kontrolliert Urin abzugeben. Der Harnverlust erfolgt dann unwillkürlich. Es gibt verschiedene Formen von Blaseninkontinenz. Besonders häufig ist die Belastungsinkontinenz, die bei erhöhtem Druck im Bereich des Bauchs auftritt, und die Dranginkontinenz, die sich in einem plötzlichen, schwallartigen Entleeren der Blase äußert. Auch eine Mischform aus beiden ist möglich (Mischinkontinenz). Darüber hinaus gibt es die Überlaufinkontinenz, bei der as Urin aus der vollen Blase unkontrolliert austritt. Wer unter einer Reflexinkontinenz leidet, spürt die volle Blase nicht mehr. Das nächtliche Einnässen bei Kindern heißt Enuresis. Bei einer extraurethralen Inkontinenz liegt die Ursache der Blaseninkontinenz außerhalb der Harnwege.

Diagnose Blaseninkontinenz

Zur Diagnose von Blaseninkontinenz muss man zunächst den richtigen Arzt auswählen. Es kommen Urologen, Gynäkologen, Neurologen oder Ärzte für Geriatrie infrage. Beim Arzt wird ein Gespräch erfolgen, um die genaue Symptomatik zu erfassen. Z. B. ist relevant, ob der Urin in Tropfen oder in einem Schwall austritt und zu welchem Zeitpunkt. Die körperliche Untersuchung erstreckt sich meist auf die äußerlichen Genitalien und den Enddarm. So kann man z. B. Fisteln entdecken. Mit einem Miktionsprotokoll erfasst man die Trink- und Harnmenge in zwei bis drei Tagen. Ferner kann eine Restharnmessung, eine Urinprobe, Ultraschall, eine Spiegelung der Blase und der Harnröhre oder eine Blasendruckmessung erfolgen.